Über einen Zeitraum von vier Jahren (2024–2027) arbeitet eine breit aufgestellte wissenschaftliche Gemeinschaft daran, Wissen zu pflanzlichen Arzneimitteln für Haus- und Nutztiere systematisch in einer nutzerfreundlichen Datenbank zu erfassen.
Bereitgestellt werden u. a.:
- Informationen zu in Europa verwendeten pflanzlichen Arzneimitteln
- wissenschaftliche Erkenntnisse zu deren Wirksamkeit und Sicherheit
- Dosierungsempfehlungen für verschiedene Tierarten
Der Einsatz von Arzneipflanzen zur Vorbeugung und Behandlung von Tieren ist historisch eng mit der Domestikation verbunden. Auch heute noch sind Arzneipflanzen weltweit ein wichtiger Bestandteil der Tiergesundheit. Mit dem zunehmenden Bewusstsein für die Risiken übermässiger Anwendung antimikrobieller Arzneien wächst in der Post-Antibiotika-Ära die Nachfrage nach natürlichen Alternativen, die das Wohlbefinden von Tieren unterstützen. Obwohl das Interesse von Tierärzt*innen sowie Halter*innen von Haus- und Nutztieren an pflanzlichen Arzneimitteln stetig steigt und hochwertige Produkte gefragt sind, ist das Angebot in Europa nach wie vor äusserst begrenzt. Ursächlich hierfür sind unter anderem die fehlende Harmonisierung nationaler Regelwerke und unzureichende Leitlinien für die Zulassung pflanzlicher Tierarzneimittel auf EU-Ebene.
MedPlants4Vet trägt dazu bei, zentrale Wissenslücken zu traditionellen pflanzlichen Arzneimitteln systematisch zu identifizieren. Darüber hinaus soll ein Entscheidungsbaum entwickelt werden, der als Grundlage für künftige Regulierungs- und Zulassungsverfahren dienen kann.
Ziel ist es, traditionelles phytotherapeutisches Wissen für die Tiermedizin auf einer zentralen Plattform zugänglich und nutzbar zu machen.
Ein ausführliches Memorandum of Understanding mit näheren Informationen zu den geplanten Aktivitäten finden Sie auf unserer COST-Action Seite.